Mittagsschlaf bei Babys

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Das Ruhe- und Schlafverhalten ändert sich bei Babys ständig. Doch vor allem, wenn aus dem Baby ein Kleinkind wird, sind die Veränderungen für die Eltern extrem spürbar. Häufig wird nicht nur das abendliche Zubettgehen erheblich anstrengender, sondern auch der Mittagsschlaf muss immer öfter ausfallen, obwohl doch gerade dieser so wichtig ist. Warum Kleinkinder Ruhepausen brauchen und worauf Eltern dabei achten sollten, erklären wir Ihnen in den folgenden Zeilen.

Ist der Mittagsschlaf wirklich notwendig?

Babys nehmen ihre Umgebung mit allen Sinnen wahr und sammeln im Laufe des Tages die verschiedensten Eindrücke. Auch wenn sie diesen zunächst keine grossartige Bedeutung zumessen können, so sind sie dennoch wichtig für eine gesunde kindliche Entwicklung. Um nach und nach herauszufinden, welche Rolle die verschiedenen Dinge im Leben spielen, muss sich das Gehirn noch weiterentwickeln, da es sich noch im Wachstum befindet und zunehmend einen Reifeprozess durchläuft.

In den Ruhepausen und Schlafphasen kann Erlerntes gefestigt werden und das Gehirn bekommt die Gelegenheit, sämtliche Prozesse gut zu verarbeiten.

Hierdurch verfeinert sich nicht nur die Wahrnehmungsfähigkeit, sondern das Kind wird auch zunehmend agiler. Es erforscht aktiver seine Umwelt und auch die Motorik wird erheblich verbessert. Zwar kann auch während der nächtlichen Schlafphasen eine entsprechende Verarbeitung stattfinden, allerdings muss das Gehirn vor allem in den ersten Lebensjahren ein enormes Lernpensum meistern, sodass der nächtliche Schlaf unbedingt durch einen Mittagsschlaf bei Babys ergänzt werden sollte.

Mutter und neugeborenes Baby halten friedlich Mittagsschlaf Hand in Hand
© Robert Kneschke – stock.adobe.com

Für das Gehirn sind die Pausen am Mittag eine enorme Entlastung, denn es kann die Erlebnisse des Vormittags direkt verarbeiten. Damit ist der Nachwuchs anschliessend wieder deutlich aufnahmefähiger, konzentrierter und meist auch besser gelaunt. Idealerweise entwickeln Kleinkinder von ganz allein einen gesunden Schlafrhythmus. Dazu ist allerdings auch ein geregelter Tagesablauf wichtig, denn nur so kann sich der junge Organismus auf die immer wiederkehrenden Phasen einstellen.

Wie lange und wann?

Experten empfehlen, den Mittagsschlaf auf die Zeit zwischen 12:00 Uhr und 14:30 Uhr zu legen. Im Idealfall bringen Sie Ihren Nachwuchs direkt nach dem Essen in sein Bettchen, denn so kann der Körper sich auf die Verdauung konzentrieren, während das Gehirn das Erlebte in aller Ruhe verarbeiten kann.

Sie sollten nach Möglichkeit immer dieselbe Zeit wählen, denn so kann sich ein gesunder Schlafrhythmus entwickeln.

Ein Baby benötigt tagsüber natürlich noch deutlich mehr Schlaf als Kleinkinder. Im Alter von etwa 6 Monaten schlafen die Kleinen oft etwa 3 bis 4 Stunden, allerdings verteilt sich die Zeit über den gesamten Tag. Mit zwei Jahren brauchen sie meist in der Mitte des Tages nur noch 1 bis 2 Stunden. Später reichen dann oft 30 Minuten schon aus, damit das Gehirn wieder aufnahmefähiger ist.

Ein zweijaehriger Junge steht in seinem Kinderbett
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Wie viel Schlaf wirklich notwendig ist, ist insbesondere von den Erlebnissen und Aktivitäten am Vormittag abhängig. Wer viel geistig und körperlich beschäftigt war, ist auf eine längere Pause angewiesen. Sind die Kleinen hingegen nur wenigen Eindrücken ausgesetzt, genügen oft schon kurze Ruhephasen. Hier sollte jedoch beachtet werden, dass ein zu straffes Programm am Vormittag auch schnell zu einer Reizüberflutung führen kann. Es ist deshalb wichtig, im Sinne des Kindes zu handeln.

Es kommt nicht selten vor, dass ein Kleinkind am Mittag zwar schläft, dafür aber am Abend nicht einschlafen kann.

Dann kann es unter Umständen sein, dass der Mittagsschlaf zu lange andauert. Sie sollten ihn etwas verkürzen, zugunsten des Nachtschlafs. Im Idealfall liegen zwischen der Ruhepause am Mittag und dem abendlichen Zubettgehen mindestens vier Stunden.

Mittagsschlaf bei Babys: Bis zu welchem Alter?

Bis zu welchem Alter das Schläfchen am Mittag sinnvoll ist, kann pauschal nicht beantwortet werden. Während die einen schon mit etwa 2 Jahren keine Ruhepausen mehr brauchen, kommen andere mit 4 oder 5 Jahren noch nicht durch den Tag, ohne eine kleine Auszeit zu nehmen.

Mittagsruhe
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Auch in vielen Kindergärten werden Ruhezeiten angeboten, damit genügend Energie für den restlichen Tag gesammelt werden kann. Es kommt aber auch häufig vor, dass durch kleine Veränderungen (Einschulung, etc.) plötzlich wieder der Mittagsschlaf notwendig wird. Dies liegt ebenfalls an den vielen neuen Eindrücken, die gesammelt wurden und nun verarbeitet werden wollen. Wenn Sie über einen längeren Zeitraum bemerken, dass Ihr Nachwuchs ungewöhnlich früh müde wird, sollten Sie dies zum Anlass nehmen, um ihn doch nochmal zu einem Schläfchen am Mittag zu bewegen.

Wenn der Mittagsschlaf bei Babys unnötig wird

Es gibt Kinder, die mittags ohne Probleme einschlafen. Es gibt aber auch diejenigen, die deutlich besseres zu tun haben, denn schliesslich macht Spielen viel mehr Spass. Wenn Sie feste Ruhezeiten eingeführt haben, wird es dem Körper und dem Geist leichter fallen, Ruhe zu finden. Und dennoch kann es sein, dass Ihr Nachwuchs einfach nicht einschlafen kann. Doch trotz alledem sind die Pausen wichtig und sollten nach Möglichkeit bis zum Kindergartenalter beibehalten werden.

Traubenkern-Eule

Dabei können auch Rituale helfen, wie das Vorlesen einer kleinen Geschichte. Dunkeln Sie dabei das Zimmer ab, stellen Sie eine schöne Spieluhr an und nehmen Sie sich ausreichend Zeit. Da sich viele Kinder vor der Dunkelheit fürchten, können Sie selbstverständlich auch während der Mittagspause ein Nachtlicht einsetzen.

Kuscheldecke

Ideale Trostspender und Einschlafhilfen sind auch Nuschelis, Kuschelkissen, Kuscheltücher und Co. Bei den meisten Kindern dürfen diese im Bettchen nicht fehlen. Es kann vorkommen, dass Ihr Nachwuchs nicht zur angedachten Zeit einschlafen will oder kann. Vielleicht liegt das Schlafbedürfnis eine Stunde vor oder nach der angedachten Zeit. Beobachten Sie deshalb das Verhalten und zögern Sie bei Bedarf die Zeit etwas heraus. Ist trotz alledem nicht an Schlafen zu denken, kann sich Ihr Kind vielleicht ein Buch im Bett anschauen. So kommt es wenigstens etwas zur Ruhe, damit sich der Körper erholen kann.