Spielendes Lernen für Kinder

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In den ersten Jahren müssen Kinder enorm viel lernen und zahlreiche Situationen meistern. Damit dies sowohl für die Eltern als auch für das Kind selbst nicht in Stress ausartet, ist es sinnvoll, neue Dinge auf spielerische Art und Weise beizubringen. Mit einigen kleinen Spielen und passendem Lernspielzeug kann man selbst den grössten Lernmuffel hervorragend bei Laune halten. Das Positive: Ganz nebenbei werden so Motorik und Wahrnehmung geschult, sowie die emotionale Entwicklung gefördert. In den folgenden Zeilen geben wir Ihnen Tipps, wie Ihr Kleinkind spielerisch lernen kann. Wir verraten Ihnen, in welchen Bereichen diese Massnahmen sinnvoll sind und wie Sie Ihren Nachwuchs dabei unterstützen können.

Die beste Schule für ein Kind: Der Alltag

Ein Baby ist von seiner ersten Lebensminute an interessiert und neugierig. Dieser ungebremste Forscher- und Entdeckerdrang ist zwar sehr anstrengend für die Eltern, aber auch enorm wichtig für die Kinder. Der Alltag hält zahlreiche neue Herausforderungen bereit und Babys müssen zunächst verstehen, wie sich verschiedene Zusammenhänge ergeben.

Kinder brauchen soziale Kontakte
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Neben der körperlichen Entwicklung ist natürlich auch eine ausgeglichene emotionale Entwicklung wichtig. Dafür brauchen Kinder nicht nur die engste Familie, sondern der Kontakt zu Gleichaltrigen spielt in diesem Zusammenhang eine grosse Rolle. Babys müssen ihre Gefühle kennenlernen und diese weiterentwickeln, denn nur so können sie später selbstbewusst ihren Alltag bestreiten. Jeder von uns muss in seinem Leben ausgewogene Erfahrungswerte sammeln, wie Trauer, Glück, Zufriedenheit oder Verzweiflung. Nur so können wir zu psychisch stabilen Menschen heranwachsen.

Spielend lernen: Die besten Tipps für spielendes Fördern

„Fördern und fordern“ lautet die Devise im Hinblick auf die kindliche Entwicklung. Es kommt nicht selten vor, dass sich die Eltern darunter kaum etwas vorstellen können. Einige sehen diese Art der Förderung auch als sinnlos an, nimmt man damit doch dem Nachwuchs seine unbeschwerte, wertvolle Kindheit. Tatsächlich können „Fördern und Fordern“ aber durchaus im spielerischen Kontext erfolgen. Dann gelingt es meist ganz leicht, verschiedene Fähigkeiten mit viel Spass zu verbessern.

Die folgenden fünf Beispiele zeigen, dass „Fördern und Fordern“ mithilfe der richtigen Lernspiele ganz entspannt gelingen kann:

  1. Puzzles

Ein Puzzle fördert als Lernspielzeug auf enorm vielfältige Art und Weise. Achten Sie unbedingt darauf, dass das Produkt für das Alter Ihres Sprösslings geeignet ist. Wenn es zu schwer ist, verlieren die Kleinen meist schnell die Geduld. Ist es hingegen zu leicht, geht der positive Lerneffekt und auch der Spass verloren. Ein altersgerechtes Puzzle fördert nicht nur motorische Fähigkeiten und die allgemeine Konzentrationsfähigkeit, sondern auch das räumliche Denken wird geschult. Ausserdem wirkt Puzzeln oft sehr entspannend und verhilft dazu, mehr Geduld zu lernen.

Puzzles motivieren Kinder bei ihrem Lerndrang
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  1. Perlen und Co.

Sobald der sogenannte Pinzettengriff beherrscht wird, freuen sich viele Kinder über spielerische Aufgaben, die Lust auf kreatives Gestalten machen. Um spielend zu lernen, eignen sich Bastelperlen aus Holz, Silikon oder ähnlichem hervorragend. Geben Sie Ihrem Nachwuchs einfach passende Fädelschnüre dazu und schon kann es seiner Kreativität freien Lauf lassen. Natürlich sind allerhand Bastelmaterialien geeignet. Oft beschäftigen sich die Kleinen stundenlang damit und die Feinmotorik wird ganz nebenbei auch noch geschult. Auch Stickerbücher, Webrahmen oder eine Strickliesel können das feinmotorische Geschick spielend verbessern.Bastelset Silikon - Starter

  1. Gesellschaftsspiele

Gesellschaftsspiele dürfen in keinem Familienhaushalt fehlen, denn sie bringen die Familie an einen Tisch und erweisen sich zudem als gute und effektive Förder-Instrumente, die ohne klassischen Lerncharakter daherkommen. Dabei müssen es nicht unbedingt typische Lernspiele sein, sondern auch Klassiker wie „Mensch ärgere Dich nicht“ oder „Monopoly“ können hier gute Dienste leisten. Es gibt verschiedene Spieltypen, bei denen die Teilnehmer entweder alle gegeneinander spielen oder gemeinsam im Team. Es lohnt sich auf jeden Fall, beide Varianten zu testen, denn während Teamspiele dabei helfen, die Kooperationsfähigkeit und Kommunikation zu verbessern, kann ein normales Konkurrenzspiel einen respektvolleren Umgang fördern und die Frustrationstoleranz erhöhen.

  1. Malen

Kreativität ist für die Entwicklung eines Kindes aus vielen Gründen wichtig. Zeichnen und Malen helfen dabei, die Experimentierfreude auszuleben, die Augen-Hand-Koordination zu verbessern und die Feinmotorik zu schulen. Mit unterschiedlichen Materialien wie Wasserfarben, Buntstiften, Stempeln, Wachsmalstiften oder Ähnlichem können Sie Ihrem Nachwuchs die Flexibilität der Farben näherbringen und unterstützend die Selbstwirksamkeit fördern. Später in der Schule helfen die durch spielendes Lernen gewonnenen Erkenntnisse, schnell und vor allem selbst neue Lösungswege zu finden.

Kreativität fördern durch Malen
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  1. Experimentierkasten

Für kleine Hobby-Wissenschaftler sind Experimentierkästen mitunter die beliebtesten Lernspiele. Diese gibt es im Handel in zahlreichen Varianten, sodass sie sich gut auf das Alter Ihres Kindes anpassen lassen. Sie finden allerlei Themen, sodass garantiert auch etwas Passendes für Sie dabei sein wird: Vom kleinen Gartenbeet oder dem riesigen Chemie-Labor, über das Züchten von Urzeit-Krebsen oder Diamanten bis hin zur Herstellung von eigenem „Knet-Schleim“ bleibt im Grunde kein Wunsch offen. Im Zweifel sollten Sie immer gemeinsam die Experimente durchführen, da teilweise schädliche Chemikalien zum Einsatz kommen. Auch deshalb ist es wichtig, stets die entsprechenden Altersangaben des Herstellers zu beachten, denn nur so kann ein spielendes Lernen auch sinnvoll sein.

Durch Musik im Alltag fördern

Eine Musikrassel weckt Freude an Musik und Rhythmus

Im sprachlichen Bereich kann Musik erheblich zur Sprachverbesserung beitragen. Darüber hinaus macht sie Freude, sie sorgt für Entspannung und schafft ausserdem noch gemeinsame Zeit. Singen Sie viel mit Ihrem Kind, lassen Sie es den Tönen lauschen. Den Rhythmus können schon die Kleinsten für die Verbesserung der Merkfähigkeit nutzen.

Auch wenn Sie selbst vielleicht glauben, dass Ihr Gesang nicht unbedingt gehört werden sollte, sollten Sie gemeinsam die Stimme trainieren. Zeigen Sie Ihrem Kind leise und laute Töne, hohe und tiefe und werden Sie beim Reden mal schneller und mal langsamer. Anstatt einen bestimmten Text vorzulesen, können Sie ihn auch einfach vorsingen. Schwierige Wörter sollten Sie beim Sprechen in die Länge ziehen, denn so kann jeder einzelne Klang am besten wahrgenommen werden, wodurch natürlich auch das Lernen des Begriffs leichter fällt.

Singen Sie am Abend ein bis zwei Lieder und Sie werden sehen, wie viel Freude Sie und Ihr Kind dabei haben werden. Sicherlich wird Ihr Nachwuchs schnell die Texte auswendig nachsingen können. Werden bestimmte Worte mit Melodien verbunden, kann der Mensch sich diese naturgemäss oft besser merken. Auch Ihr kleiner Liebling wird garantiert spielend lernen, wie sich die Texte und die dazugehörigen Melodien zusammensetzen.

Spieluhren machen schon den Kleinsten viel Spass

Bewusstes Hören können Sie ebenfalls durch Lernspiele üben: Mit geschlossenen Augen gilt es hierbei zu beschreiben, welche Geräusche vernommen werden können: Das Husten aus dem Wohnzimmer, der Schlüssel von Papa, hupende Autos, das Singen der Vögel, der Wasserhahn, die Kaffeemaschine, etc. Um die Rhythmik zu fördern und gleichzeitig zu nutzen, können Sie auch gemeinsam Silben zu Alltagsgegenständen stampfen, schnipsen oder klatschen. Singen oder sprechen sie häufig rhythmische Kinderreime, denn so wird spielend die Fantasie angeregt und die Sprache erheblich verbessert.